Bericht über das Werkzeugseminar 2004

Schraubenschlüssel, Scher und Licht sind für dabbich Blinde nicht

Dies galt es in der Woche ab dem 26. September erneut zu widerlegen. Und es gelang mit Hilfe der Besatzung von BOB und derjenigen des Hotels Silverio im oberösterreichischen Gallspach.

"Du hast fünf Seminartage und zehn Finger", hatte mir noch meine Tochter zuvor schmunzelnd vorgerechnet, "also für jeden Tag zwei, die du einbüßen kannst". Machen wir's kurz, ich hab noch alle zehn Finger, und das gilt auch für die andern der insgesamt acht Teilnehmer.

Beim diesjährigen, mittlerweile sechsten Werkzeugseminar, galt es eine Mischung zu finden für die, die bereits derlei Veranstaltungen besucht hatten, und diejenigen, die erstmals daran teilnahmen. So versuchten wir, aus einer ganzen Tüte von Einzelteilen einen relativ komplizierten Sifon für eine Spüle mit zwei Becken und Waschmaschinenanschlus zusammenzustecken. Klingt vielleicht banal, hat's aber in sich. Eine Reihe von Armaturen wurde zerlegt und wieder zusammengesetzt. Und etliche Gäste im Hotel Silverio dürfen sich jetzt über neue Duschgarnituren freuen. Dass man dabei fast nebenbei auch in Fliesen bohrt und dübel steckt, sei nur am Rande erwähnt. Wo das Werkzeug, das unsere fachkundigen Installateure mitbrachten, nicht ausreichte, half die reichhaltige Werkzeugkiste aus, die beim Rückweg das Gepäck jedes Teilnehmers beschwerte. Sie war sozusagen Bestandteil der Seminarunterlagen.

Eine weitere praktische Arbeit war die Verkabelung eines kleinen Pavillons vor dem Hotel. Der hat jetzt mehrere Steckdosen und elektrisches Licht und - welch Wunder - es funktioniert auch.

Wer wollte, konnte sich auch mit dem Verlegen moderner Installationen im Sanitär- und Heizungsbereich befassen: da konnten Gewinde in Eisenrohre geschnitten werden, Kunststoffleitungen wurden miteinander verpresst, Fugen wurden mit Silikon gefüllt (schweinischer Spaß!) und Ablaufrohre verbunden. Wer weiß schon, dass man auch dazu Gleitmittel braucht? Aber es soll ja nicht alles verraten werden, denn: nach dem Spiel ist vor dem Spiel. und daher planen die Jaremkofs von Silverio und Norbert Müller von BOB bereits das nächste Seminar. Die Themen, das ergab die Auswertung der Veranstaltung, werden uns dabei nicht ausgehen. Wir werden dann auch kontrollieren, wie's der Komode geht, die wir zusammengeschraubt haben. Und solange Veronikas Küche nicht kalt wird und Heinz, der Chef des Hauses, seinen Humor nicht verliert, braucht es nur noch motivierte Teilnehmer. Also, überlegt's euch, es lohnt sich!