Städtereise Wien vom 2.-5.10.2014

Wien, Wien, nur Du allein!
Sollst stets die Stadt meiner Träume sein!
So u.a. schon besungen von Fritz Wunderlich!

Die zweite Städtereise, die von Bildung ohne Barrieren (BOB) in 2014 veranstaltet wurde, führte eine 30-köpfige Gruppe in die Weltstadt Wien.

Nachdem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hotel eingecheckt hatten, wurden wir sehr herzlich von Herrn Werner Sänger (BOB-Vorsitzender) begrüßt. Anschließend ging es Zu Fuß zum Abendessen in das Mariahilferbräu. Dort wurden wir von einer sehr netten und engagierten Restaurantleiterin empfangen, die uns den ganzen Abend hindurch sehr kompetent und immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen betreut hat.

Am Freitag, nach einem sehr üppigen Frühstücksbuffet, wurden wir vormittags von Herrn Wolfgang Kloska, einem Exil-Wiener, der die Reise organisierte, mit einem Bus abgeholt und zum St. Marxer Friedhof begleitet. Dieser ist einer der letzten erhaltenen Biedermeier-Friedhöfe, der allerdings seit 1874 aufgelassen ist und seither zum Spazierengehen einlädt. Auf diesem Friedhof findet man u.a. das wahrscheinlich ursprüngliche Grab von Wolfgang Amadeus Mozart. Dieses und noch ein anderes Grab werden bis heute von der Stadt Wien gepflegt. 
Die Inschriften auf den alten Grabsteinen sind teilweise sehr skurril und haben uns zum Schmunzeln animiert. Einige Beispiele:
„Dem unvergesslichen Gatten und Vater Herrn Franz Schiffer k.k. Hof- und bürgl. Gold- und Silberarbeiter und Häuser-Eigentümer in Wien“
„Ruhestätte der freiherrlichen Familie Buol-Bernberg
Franz Seraf Freiherr von Buol
k.k. Kamerer geh. Rath und Reichsrath
Landmann in Tirol
Anna Freiin von Buol
Ehrendame des adligen Brünner Damenstiftes“
„Jungfrau Elisa - Mein Erdenglück“

Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zum jüngsten Stadtteil von Wien, der Donau-City. Dort findet man u.a. das derzeit höchste Gebäude Wiens, den Donau-City-Turm 1. In diesem sind hauptsächlich Büroräume der verschiedensten Firmen untergebracht.
Weiter ging es mit dem Bus zu einem Lokal wo wir uns für den Nachmittag stärken konnten. Wir saßen bei herrlichem Wetter im Biergarten.

Den Nachmittag verbrachten wir mit einer Stadtführung im ersten Wiener Bezirk. Wir teilten uns in zwei Gruppen ein und wurden sehr fachkundig und informativ an die Sehenswürdigkeiten von Wien herangeführt. Es gab viel zu ertasten. In einem der Innenhöfe der Hofburg packte die Reiseführerin eine mitgebrachte Schoßharfe aus und trug uns eine Melodie aus dem Mittelalter vor. Anschließend ging es zur Spanischen Hofreitschule, durch die verschiedenen Teile der Hofburg zur Pestsäule und schließlich zum Stephansdom. In einem ehemaligen Klosterinnenhof wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung der Stadtführerinnen künstlerisch tätig, in dem wir einen einfachen Kreistanz zu Flöten- und Harfenmusik aufführten. Es gab sogar Publikum. Mit dieser künstlerischen Einlage endete die Führung.

Nun konnte man den restlichen Abend auf eigene Faust verbringen. Es wurden verschiedene Restaurants aufgesucht, andere gingen in den traditionsreichen Geschäften shoppen und wieder andere genossen eine Fiakerfahrt durch die Innenstadt.

Am Samstag wurden wir wieder vormittags von Herrn Kloska und einer der beiden Stadtführerinnen abgeholt und per U-Bahn ging es zum Stadtpark. Dort besuchten wir verschiedene Berühmtheiten in Metall wie z.B. Franz Schubert und selbstverständlich den Walzerkönig Johann Strauß. Natürlich wieder sehr anschaulich erklärt durch die Stadtführerin.

Der nächste Programmpunkt war eine Fahrt mit dem Bus über die Ringstraße und den Gürtel nach Heiligenstadt wo wir das Beethovenhaus besuchten, in dem Ludwig van Beethoven seine zweite Sinfonie und sein Heiligenstädter Testament verfasst hat.

Der Höhepunkt dieses Tages folgte mit einer Fahrt zum berühmten Schloss Schönbrunn. Zunächst scharten wir uns um ein Bronzemodell der Schlossanlage, welches durch eine Spendensammlung der Wiener Fremdenführer zur Verfügung gestellt wurde, das wir ausgiebig betrachteten. Anschließend war etwas freie Zeit, die man nach eigenem Gusto verbringen konnte. Es wurde u.a. der Souvenir-Shop leergekauft, andere ließen es sich bei einem Imbiss gut gehen.

Um 15:15 traf sich die Gruppe im Eingangsbereich des Schlosses zur Führung. Zuerst kamen wir in einem Raum wo ein weiteres Modell des Schlosses zum anschauen aufgebaut war. Dieses Mal jedoch aus Holz. Auch konnte man ein kaiserliches Schaukelpferd bewundern und sich gemütlich in einem Thronstuhl niederlassen, in dem die Majestäten Audienzen abhielten.
Die eigentliche Schlossführung begann nun im ersten Stock. Nachdem unsere Gruppe mit kleinen Empfangsgerätchen und Kopfhörern ausgestattet war, ging es richtig los. Zuerst kam man in den Warteraum für die Audienzbesucher. Dieser führte in den eigentlichen Audienzsaal. Von dort ging es in das Arbeitszimmer von Kaiser Franz-Joseph II. Es schlossen sich nun die Privaträume der kaiserlichen Hoheiten an. Ein Highlight der Führung war, dass, wer wollte, auf der original Ottomane der Kaiserin Elisabeth Platz nehmen durfte. Das ließ sich selbstredend niemand entgehen! 
Auch Räume der Kaiserin Maria-Theresia wurden besichtigt. Hier war u.a. das Thronbett der Kaiserin zusehen, in dem auch Kaiser Franz-Joseph das Licht der Welt erblickt hat. Er ist übrigens auch im Schloss Schönbrunn verstorben.

Des Weiteren konnte man Wandverkleidungen, Wandkerzenleuchter, Vorhänge und verschiedene Statuen u.a. von Maria-Theresia und ihrer Tochter Marie-Antoinette begutachten. Eine weitere Besonderheit dieser Führung war, dass man die Ofenbefeuerung der Prunköfen anschauen konnte. Hierzu musste man sich in einen engen, niedrigen Gang zwängen um das Ofentürchen zu erreichen, durch welches der Ofen von hinten befeuert wurde. Also die Dienerschaft ihrer Majestäten hatten es damit nicht leicht, zumal nach Aussage der Schlossführerin die Räume sehr schlecht zu heizen waren.

Nach Ende der gelungenen Führung fuhren wir nach Grinzing zu einem Heurigen-Lokal, wo wir uns mit verschiedenen Speisen und dem Sturm (Federweißen) stärken konnten.

Hier endete nun das offizielle Programm der Städtereise. Herr Sänger verabschiedete sich von der Gruppe und bedankte sich für die Teilnahme.

Am Sonntag nach dem Frühstück entschwanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit verschiedenen Verkehrsmitteln wieder nach Hause.

Mein Fazit:
Eine in jeder Hinsicht gelungene Reise!
Wien, Wien, nur Du allein!
Sollst stets die Stadt meiner Träume sein!

Mirjam Herrmann