Der Verein "Bildung Ohne Barrieren" verabschiedet sich
Was wir noch zu sagen hätten: Es ist in diesem Jahr 20 Jahre her, dass das frühere Blindenbildungswerk mit Sitz in Weil am Rhein eingestellt wurde. Bildungsangebote für Berufstätige und Freizeitveranstaltungen sollten aber in derselben Tradition weitergehen - das fanden jedenfalls einige Menschen, die früher schon an den Angeboten des Blindenbildungswerks interessiert waren.
So entstand BOB: Bildung Ohne Barrieren, als eingetragener Verein, damals unter der Leitung von Norbert Müller.
Viel ehrenamtliche Arbeit steckt in den beiden vergangenen Jahrzehnten. Sehr beliebt waren beispielsweise unsere Schulungen im PC-Bereich. Aber auch Sprachkurse, Rhetorikfortbildungen oder Stilberatung kamen immer wieder gut an.
Viel Freude auch, wenn die Teilnehmer sich über Kochkurse, Städtetouren, Motorrad-Wochenenden oder Heimwerkerkurse lobend äußerten. Und natürlich auch immer mal Frust, wenn auch gut beworbene und ausführlich vorbereitete Veranstaltungen letztlich nicht genügend Interessenten fanden. In den Hochzeiten des Vereins gab es bis zu 15 Angebote im Jahr. Aber: Alles hat seine Zeit. Zu erwähnen wäre da auch noch die Zeitschrift "Vollzeichen", die schon kurz nach der Vereinsgründung von BOB aus der Taufe gehoben wurde und heute vom dzb lesen publiziert wird.
Die Mitgliederzahlen vieler Vereine sind rückläufig, so auch bei BOB. Erschwerend kam hinzu, dass während der Pandemie gar keine Veranstaltungen möglich waren. Seither ist das Interesse an Präsenz-Veranstaltungen deutlich eingebrochen.
BOB glaubt nach wie vor an den Wert von physischen Zusammenkünften, denn nur so können Referenten zum Beispiel bei Software-Kursen auf jeden einzelnen Teilnehmer eingehen. Online ist dies nur begrenzt möglich. Oder nehmen wir das Zugpferd unserer Veranstaltungen, das jährliche Seminar für Schwerbehindertenvertrauensleute. Gerade bei einer Fortbildung wie dieser, ist der Austausch untereinander am Rande der Veranstaltung äußerst wichtig.
Der Vorstand hat lange abgewägt, was zu tun ist. Und manchmal ist im Leben ein harter Schnitt besser als ein Sterben auf Raten. So beantragte der BOB-Vorstand bei seiner Mitgliederversammlung am 23.09.2023 in Karlsruhe die Auflösung des Vereins zum Jahresende. Die hierfür erforderliche Mehrheit der anwesenden Mitglieder stimmte diesem Antrag zu. So sagt der Vorstand nun ein ganz besonderes Dankeschön an die BOB-Mitglieder Sowie Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der letzten 20 Jahre, allen kreativen Köpfen, die Ideen beisteuerten, Carmen Sänger, die vorbildlich das Büro des Vereins führte und den vielen Hotel-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche sich bei unseren Veranstaltungen meist sehr schnell und gut auf unsere Klientel einstellten. Nicht zuletzt aber auch vielen Dank an unser Mitglied und langjährige Redakteurin des Vollzeichens, Sabine Lohner, die hier immer noch aktiv ist. Die vergangenen zwei Jahrzehnte waren arbeitsreich, lehrreich und sie waren schön.
Der Vorstand:
Werner Sänger, Vorsitzender
Andreas Beinert, Stellvertretender Vorsitzender
Peter Beck, Schriftführer
Mirjam Herrmann, Kassiererin
Simone Peter, Beisitzerin.